Über Kirsten

Ein künstlerischer Dialog …

 Was malst du, welches sind deine Motive?

 Nur die Dinge, die ich selbst gesehen, erlebt und mit allen Sinnen erfahren habe, kann ich auch (er-)malen. Auslöser für eine Skizze, Zeichnung oder ein Bild sind äußere und innere Reize, sehr oft auch die völlig stillen und unspektakulären Eindrücke, ein Kontrast, eine Stimmung, einfach nur eine Farbe oder etwas völlig anderes … Andere würden beim Anblick meiner „Motive“ vielleicht häufig sagen: „was gibt es hier zu malen – hier gibt es doch gar nichts …“ Oft wird mir rückgemeldet, dass ich zur Malerei begeistern kann – das ist das für mich Zentrale.

Mein Motto als Künstlerin:

„Man muss, was man tut, lieben. Man muss lieben, etwas zu schaffen. Das ist das Vergnügen eines lebendigen Menschen.“
(Igor Ustinov, Bildhauer, Biologe, Sänger) 

Was fasziniert dich besonders?

Besonders ziehen mich das scheinbar Schlichte und Unscheinbare an – und immer wieder Bäume. Sie sind für mich die Metapher für unsere und unserer Erde Stärke und Zuversicht, aber auch Verletzbarkeit und Gefährdung. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt, wie wichtig es ist, still zu sein, zu spüren, in mich hinein zu spüren, Stimmungen und Spuren der Landschaft und in mir aufzunehmen. Die Verarbeitung auf dem Malgrund ist dann nur der letzte Schritt, die Wahl der Technik, Farben und Materialien erfolgt intuitiv in dem Vertrauen, dass das Richtige zur richtigen Zeit passiert – oder eben auch nicht.

Du malst so oft norddeutsche Motive und Bäume – warum?

Ich habe norddeutsche Wurzeln, dies bedingt die vermutlich lebenslange Liebe zu schlichten und gleichzeitig dramatischen Landschaften, in denen der Horizont die entscheidende Rolle spielt. Wer weiß, vielleicht kehre ich auch zu diesen Wurzeln zurück?

Häufig bin ich überrascht und berührt zugleich von den Assoziationen und Interpretationen, die gerade ungegenständliche Bilder mit einer allenfalls vagen Landschaftsanmutung in anderen erzeugen. Dann entdecke ich oft einen Horizont oder eine Baumanmutung darin … 

Du malst immer weniger „bunt“ – woran liegt das?

Meine Landschaften sind in den letzten Jahren stiller geworden, weniger „farbig“, gleichwohl ist mein zentrales Thema in der Landschaftsmalerei die Reduktion und Abstraktion, es geht um leise oder sehr mächtige Farbklänge und darum, die Formensprache der Landschaft behutsam in eine farbliche Komposition zu bringen. Farbe ist für mich wie Musik: beide sind unvergänglich, unsterblich, beide wollen zum Leben erweckt werden. Farbe, Licht und Leben gehören zusammen. Am liebsten kombiniere ich eine Farbe oder einen Farbklang mit Schwarz, Weiß und Grau. Ich liebe die oft zutiefst unverstandenen „Nichtfarben“.

Deine Bilder zeigen oft Furchen und Verletzungen … hat das etwas mit dir zu tun? Spielt dein Hauptberuf eine Rolle?

 (lach) Ja, im Laufe des Lebens erfahren wir nicht nur Schönes und Beglückendes, sondern auch Kränkungen, Verletzungen, Anfeindungen und Neid.  Das gehört dazu. Die in meinen Materialbildern entstehenden Strukturen, Risse, Schrunden, Wunden, Verwerfungen, Schichtungen passieren jedoch im Wesentlichen ohne mein Zutun. Das zentrale Thema ist Vertrauen, immer wieder Vertrauen, dass es keinen richtigen oder falschen Weg gibt, sondern nur den eigenen Weg. Ich habe erfahren (müssen), wie es ist, auf sich selbst zurückgeworfen zu werden. Die Entwicklung eines solchen Bildes ist nicht oder nur sehr bedingt kontrollier- und planbar. Ich kann vermuten, wie sich die Oberfläche entwickeln könnte, wo die Struktur reißt – allein, ich weiß es nicht. Oft kommt alles ganz anders – das ist Leben pur! Du fragst nach meinem Beruf? Ich gehöre eher nicht zu den Künstlern, die Erlebtes bewusst in abstrakten Bildern verarbeiten, oft passiert dies allerdings unbewusst. Ja, natürlich erkenne ich mich oft in meinen Bildern wieder. Bewusste Überschneidungen zu meinem Beruf als Psychotherapeutin gibt es eher nicht, ich sehe die Malerei vor allem als Gegenpol. Hier habe ich mit ganz anderen Menschen zu tun als in meinem Beruf. Ich arbeite seit vielen, vielen Jahren in der Psychiatrie. Die Malerei hilft mir, die nötige Distanz zu wahren und selbst gesund zu bleiben. 

Wie fängst du ein Bild an?

Der Beginn einer solchen Arbeit geschieht oftmals aus mir heraus, es gibt vorab keine konkrete Gestaltungsabsicht. Die Inspirationen dazu kommen meist aus der Natur – dies wird mir aber oft erst im Entstehungsprozess klar. Dieser kann sich über Wochen und Monate hinziehen – oder es geht ganz schnell.  Die Entscheidung für eine bestimmte Technik, ein Material oder eine Farbe fällt meist ganz intuitiv.„Dem Unvorhersehbaren auf der Spur“ – dies heißt, im weiteren Prozess malerisch mit Farbauf- und -abträgen darauf einzugehen, was zuvor geschehen ist. Das ist wie im richtigen Leben – man tut etwas, was nicht immer kalkulierbar ist und muss die Konsequenzen tragen. Nicht meine persönlichen Vorstellungen zählen dann mehr, sondern das, was sich durch mich ausdrückt, sich zeigen will – und dann Gestalt annimmt. Nicht mehr und auch nicht weniger. Die entstehenden Strukturen sind räumlich, haptisch greifbar und erlebbar. Allerdings wehren sie sich, wenn sie zugemalt werden.

Du liebst Sumpfkalk – das ist kein Geheimnis …

Oh ja! Fresko-Sumpfkalk ist ein sehr altes und überaus edles Material, eigentlich ein Baumaterial – feinstofflich, hoch kristallin und energetisch. Da es keinerlei synthetischen Kleber enthält, kann ich damit ganz spezielle Dinge tun. Aber es hat seine Besonderheiten und Bedürfnisse, die es zu respektieren gilt … Sumpfkalk kann man nicht in die Knie zwingen und nie beherrschen. Das mag ich so an ihm. Er kann schollenartig reißen, aber auch völlig zerbröseln …

Wie lange malst du an einem Bild?

Das ist ganz unterschiedlich! Manche Bilder entstehen innerhalb weniger Tage, manche Bilder brauchen Wochen, Monate oder sogar Jahre, bevor ich sie abschließe. Selbst Aquarelle lasse ich lange unvollendet liegen. Ich spüre körperlich, ob etwas noch nicht stimmt. Natürlich bestimmen auch zum Teil lange Trocknungszeiten die Bildbearbeitung. Die meiste Zeit heißt es für mich „beobachten und warten“. Aber auch die Jahreszeit spielt eine Rolle! Papierschöpfen und die Arbeit mit Hautleim passieren v.a. im Sommer. 

Wann ist ein Bild für dich fertig?

Das ist einfach und schwierig zugleich zu beantworten! Irgendwann im Malprozess entspanne ich körperlich – wenn mir nichts mehr einfällt, hat ein Bild für mich den Stand erreicht, wo es – gleich einem offenen Text – übergeben wird und sich dem Betrachter im Prozess des Schauens und Lesens vervollständigen kann. Fertig im absoluten Sinne ist es damit wohl nicht – es gibt eigentlich kein „Fertig“. Es ist mehr ein Loslassen und ein sein-Lassen …

Und was möchtest du noch wissen?

 „Ein starkes Empfinden für die Natur ist die notwendige Grundlage aller künstlerischer Gestaltung.“
(Paul Cézanne)

Künstlerische Vita

 intensivere Beschäftigung mit Malerei und Zeichnung seit der Kindheit, intensiv seit 1990 Ausbildungen und Kurse u.a. bei Gabriele Musebrink (Essen) und Bernhard Vogel (Salzburg)

 Mal- und Kulturreisen

u.a. nach Venedig, Irland, Nordjütland/Dänemark, Kurische Nehrung/Litauen, Schottland, Wales, Andalusien, mehrfache Malreisen an die deutsche Nord- und Ostseeküste

 Mitglied im Kunstwestthüringer e.V. seit 2005

Mitglied der Deutschen Aquarellgesellschaft (DAG) seit 2017

 Künstlerische Techniken:

experimentelle Strukturen auf der Basis von Marmormehl, Sumpfkalk und Haftputzgips

Collagen und Materialbilder
Acryl und Acrylmischtechniken
Aquarell
Öl
Drucktechniken und Papierschöpfen

 Workshops seit 2010

Malreisen deutschlandweit

Videotutorials, Einzelcoaching und Online-Kurse seit 2021, erhältlich im Webshop

 

Biografie und beruflicher Werdegang

geboren 1964 in Sondershausen/Thüringen
Abitur und mit Diplom abgeschlossenes Psychologiestudium
Therapeutische Ausbildungen in Klinischer Verhaltenstherapie, klinischer Hypnotherapie, Kathathym-Imaginativer Psychotherapie, Traumatherapie,  Systemischer Beratung (SG) und Stressbewältigung nach KALUZA
1999 Approbation als Psychologische Psychotherapeutin
drei Kinder (geb. 1988, 2002 und 2003)

Kason Espinosa

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William Haines

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Renesmee Thomas

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